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Langatmig

Während ich auf dem Hocker am Küchentisch meiner Eltern sitze und diesen Beitrag verfasse läuft im Hintergrund Radio. Ich höre nie Radio. Okay, nie wäre übertrieben.
Aber ich suche mir meine Inhalte mittlerweile selbst aus bei Streamingdiensten, Podcasts ezetera pepe.

Und während die Top 3 der O-Ton Charts mit mittelmäßig beschissenen aus öffentlich-rechtlich der letzten 20 Jahre vorbeiziehen, komme mir alt vor, wenn ich höre, dass einer der Originaltöne von 1997 ist. Mittlerweile 20 Jahre her. Zwar bin ich noch ein müh zu jung, um mich wirklich alt zu fühlen, aber es ist schon merkwürdig.

Weshalb aber fühle ich dieses kaugummiartige Gefühl, wenn man sich mal nach Hause begibt. Ganz klar, es gibt diese schönen Momente. Zu merken, dass dich deine Eltern noch lieb haben.

Ja, ich euch auch irgendwie, wenn ich das auch mal offener sagen konnte und es mir ein bisschen unangenehm ist das klar und offen auszusprechen.

Wie früher, als es noch anders war.

Dieser Moment zieht sich definitiv, während ich überlege, wie ich es sagen könnte, dass ich „auch“ so denke. Meine Mom kennt das und kümmert sich nicht mehr sonderlich darum.

Zumindest nehme ich das an.
Annahmen sind auch nur ausgedachte Namen für anders getaufte Kinder.

Warum ist es langatmig?

Währned ich in einem alten Bett schlafe, sehe ich eine Routine in den Dingen, die meine Familie wieder oder noch immer macht. Es eben so ist, wie es ist, wenn man nach Hause fährt, wenn ich das auch nur deshalb bezeichne, weil man das eben manchmal so macht. Heimat habe ich woanders gefunden.

In dieser Routine erkenne ich auch ein altes Bild wieder, dass ich mir wie üblich ansehe und mich in diese Welt begebe. Ich setze zum Teil meine alte Brille auf, die viel zu klein ist und mit der ich nicht mehr richtig sehen kann. Zudem pieksen die Bügel an meinen Ohren, weil sie schon lange niemand mehr eingestellt hat.

Es ist schön, aber man muss lange tief durchatmen, damit man versteht, dass diese Welt eine verlassene ist, die man besucht, um sich der Reflektion hinzugeben, der Gespräche mit den alten Protagonisten der Kindheitswelt, die nun langsam hinter mir liegen sollte.
Auch wenn das Kind in mir hoffentlich nie stirbt.

markisnothere

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