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Keinen Bock? Oder ist es Self-Care?

Wenn man mit Klamotten einschläft, die man über den Tag getragen hat und sich fragt und das zum vermehrten Male, warum man denn aufstehen sollte. Ist das dann wieder die Depression die sich meldet?

Ich meine klar, kein Ding sich mal Zeit zu nehmen für sich und Self-Care zu betreiben. Eines dieser ekelhaften neumodischen Worte für sich einfach mal Zeit für sich zu nehmen und eben nicht den Gepflogenheiten der Gesellschaft zu verfallen.

Doch die Gedanken, diese Gedanken, die dabei rumkommen sind echt nicht mehr feierlich. Macht das wirklich Sinn? Wie alt bin ich eigentlich? Ach, am Ende sterbe ich doch sowieso, was soll schon der ganze Driss. Nihilismus at its finest.

Ich lebe in einer Meme-Welt momentan. Wache auf und meine Brille liegt verbogen unter meinem Arsch in der Jeans, die ich schon seit drei Tagen an meinem die brille-zerquetschenden Arsch trage. Yay, zweimal Arsch in einem Satz. How edgy…

Doch was mich an der Sache am meisten beschäftigt ist. Habe ich einfach wirklich keinen Bock oder was brauche ich um zu funktionieren. Ist es schlichte Selbstliebe? Muss ich nur in mich horchen oder ist es auch schlichtweg ein medizinisches Problem. Oder ist es nicht nur schlicht? Ist die Müdigkeit und der Schlafverlust nicht nur ein Symptom sondern auch Resultat verschiedener Symptome?

Wahrscheinlich könnte ich bei der Untersuchung des Problems feststellen. Jups, da hängt ne verdammt große Menge an Dingen dahinter. Wenn ich im Rewe einkaufe und zwischen den Gängen spaziere. Von der schieren Menge an Optionen überwältigt (was man auch Entscheidungs-Paralyse nennt, habe ich neuerdings gelernt), dann frage ich mich. Was liegt dahinter, dass ich ohne diesen internen Drive dahinter stehe?

Nein, es ist nicht suizidal. Das habe ich abgelegt oder habe ich? Diese Lebensmüdigkeit, diese unterschwellige Verdrossenheit des Lebens, weil es in sich so monoton wirkt oder ich nicht genau weiß wohin mit diesen Gedanken und der Frage, was denn auf dem Teller liegen soll, weil diese mannigfaltigen Entscheidungen dazwischen hängen und den unterschiedlichsten Moralvorstellungen, weil ich ja auch ein guter Mensch sein will.

Doch was ist das? Ein guter Mensch? Muss es mir gut gehen? Zu welchem Preis? Wen darf ich dabei die Klippe runterstoßen? Wer ist das Kind, dass ich mit hochziehe, damit wir nicht zu dritt runterstürzen? Zwei Kinder kann ich nicht halten. Vor allem, wenn sie beide die gleiche Bedeutung haben, mich aber vor der Entscheidung abhalten.

Oft stürze ich dann die Klippe runter. Okay, weder Self-Care noch Work oder was das Leben an Aufgaben an den Kopf wirft. Dann wieder die Frage. Hey, wie soll das denn werden, wenn du dich in der Resilienz nicht übst, wie kannst du dann irgendwann selbstständig für dich da sein. Willst du abhängig sein von anderen Menschen und Beziehungen? Suchst du die Bestätigung in den Menschen um dich herum, die dich dann davon abhalten dich in eigener Selbstliebe zu üben, da sie dir das geben?

Suchst du darin die Erfüllung? Dann wirst du zwangsläufig nur enttäuscht werden können und Abhängigkeit entwickeln, da du ja genötigt bist von dieser Bestätigung zu leben. Wir alle brauchen Liebe. Und da mache ich auch eine Verallgemeinerung auf, da ich wirklich daran glaube. Religion, Weltanschauungen münden wie ich finde und erstmal sorry, dass es so existenziell wird in der Frage nach Liebe und Wohlgefühl, in der Suche nach Liebe.

Worauf berufe ich mich, dass es mir gut geht ist doch auch eine Frage nach. Wo finde ich die Liebe oder Selbsterfüllung. Der Zweck meiner Existenz, der dieses warme Gefühl auslöst? Da sucht man zusammengekauert wie ein Embryo die physische Wärme des Föns an der Bettkante und berauscht sich an dem Rausch des Föns. Hofft, dass das Anti-Depressivum am Morgen die Sorgen ein wenig milder erscheinen lässt, sodass man funktioniert.

Die großen Sorgen sind nicht mehr da, deshalb sucht sich der Geist neue. Mir gehts verdammt gut, sagt alleine dieser Blogpost, den ihr lesen könnt, weil ich ihn auf einem Laptop erstellen konnte, der irgendwo auf der Welt gebaut wurde von deren Lebenswelt ich nur gelesen oder was gesehen habe auf Servern, die auf der anderen Seite deren Welt erzeugt wurden.

In dieser zusammenfassenden umschweifenden Welt frage ich mich wirklich oft, was denn wahr und wohin mit dieser Entscheidungsgewalt. Wohin soll der Tropfen fließen. Okay, verdammt das wurde jetzt ein riesiger Post.

Worauf ich aber, wie auch der Titel des Posts verlauten lässt hinaus will ist Folgendes. Ist es die Ignoranz der Verantwortung oder habe ich nicht die Energie verschiedene Dinge in meinem Leben anzugehen, weil ich mir selbst keine Energie schenke auf Basis der Entscheidung, eben nicht für mich da zu sein?

Muss ich das lernen? Und da sich so viele Wörter hier alleine in diesem Post ansammeln. Wie viel Energie verbrauche ich dann über den Tag verteilt? Wie soll ich dann auch noch Self-Care aktiv betreiben. Vor allem aktiv. Wie eine neumodische Form der Arbeit. Es ist Arbeit und das sollte es nicht sein. Zumindest vom Mindset nicht. Es soll frei und selbstbestimmt sein. Sowas wie zweite Natur in dir.

Das fühlt sich zumindest so an. Auch diese Selbstkritik hier. Es soll so sein. Was soll? Kann es nicht einfach? Also darf es nicht einfach?

Einfach, ja. Es war mal einfach, oder? Oder war es das?

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